046: Frage dich immer zuerst warum
Frage dich immer zuerst warum, wenn du wirklich erfolgreich sein willst in deinem Leben!
Frage Dich immer zuerst warum, wenn Du wirklich erfolgreich sein willst in Deinem Leben!
Wenn das Leben kurz stillsteht: Es ist kurz vor Ostern und ich bin auf meiner Lieblingsinsel Sylt. Die Erinnerung holt mich ein und ich möchte Dich mitnehmen zu einem der emotionalsten Momente meines Lebens.
April 1999:
Ich sitze im Souterrain einer Ferienwohnung am Meer und weine verzweifelt. Nichts ist in diesem Osterurlaub wie sonst. Vor 3 Monaten wurde mein Sohn Jonas geboren worden und wir machen den ersten Urlaub als kleine Familie. Aber nichts daran ist normal – wenn ich mittlerweile auch gar nicht mehr weiß, was normal eigentlich bedeuten soll.
Der Tag, der alles veränderte
Mein kleiner Sohn Jonas wurde Ende Januar mit Trisomie 21 geboren, dem sogenannten Down Syndrom, und seit diesem Tag im Januar war für uns als junge Eltern nichts mehr normal.
Glücklicherweise standen unsere Familien und enge Freunde hinter uns und wir waren nicht allein. Etwas, das bei einer großen Herausforderung immer ein Geschenk ist. Und da ich als Jugendliche mit einem Jungen aus der Nachbarschaft aufgewachsen war, der mit dem Down Syndrom auf die Welt gekommen war, wusste ich ungefähr, was auf uns zukommen würde.
Diese ersten drei Monate kam ich mit den Herausforderungen gut zurecht. Ich war müde, aber glücklich. Bis zu diesem Tag im April auf Sylt.
Ich saß auf dem Bett und bekam mit einem Mal unglaubliche Angst. Vielleicht kennst Du es aus Deinem Leben, wenn sich Gedanken plötzlich verselbständigen. Ich hatte plötzlich Angst, wie alles werden würde. Hatte Angst, ob und wie ich alles meistern könnte. Wie würde das Leben meines Sohnes verlaufen? Wie würde sich diese Herausforderung auf unsere Ehe und auf meine Freundschaften auswirken?
In diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass nichts mehr normal war: ich nicht, mein Sohn nicht, mein Leben nicht.
Der Moment, der den Tag veränderte
Ich weinte. Ich hatte Angst. Ich saß auf dem Bett und hielt Jonas in meinen Armen … und weinte. Ich fühlte mich alleingelassen, obwohl dies nicht zutraf. Meine kleine Welt stand still. Einen winzigen Augenblick lang.
Dann strahlte mich mein kleiner Sohn mit seinem Babylächeln an. Ein Lächeln, das aus seinem Herzen kam.
Noch heute bin ich überzeugt, dass Jonas in diesem Moment auf dem Bett meine Angst und meine Trauer gespürt hat. Und mir mit seinem Babylächeln zeigen wollte: Mama, alles wird gut! Wir schaffen das.
In diesem winzigen, zarten Augenblick drehte sich nicht nur meine Welt wieder weiter, sondern mir wurde auch mein Warum klar. Meine Motivation und mein Sinn. Ich wusste, was ich zu tun habe. Mein Warum ist es, diesen kleinen Kerl – der heute ein junger Mann ist – zu einem glücklichen und zufriedenen Menschen zu erziehen. Ihn zu begleiten, egal was kommt.
Dieses Warum ist bis heute mit so vielen kraftvollen Gefühlen geflutet und mit solch positiver Energie belegt, dass es mich bis heute durch alle Herausforderungen getragen hat. Egal, was sich mir oder uns in den Weg stellte (Behörden, Menschen, Vorurteile).
Mein Warum ist immer stärker als meine Ängste
Es gibt noch immer Zeiten, in denen ich Ängste habe oder Trauer empfinde, weil sein Leben eben nicht normal verläuft. Das sind einzelne Momente wie seine Konfirmation oder sein 18. Geburtstag im letzten Jahr, als mir wieder einmal bewusst wurde, dass er kein normaler junger Erwachsene ist, der nun beginnt, die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Meine Verantwortung für ihn hört nie auf.
Die Ängste und die Trauer sind noch da, aber sie haben sich verändert. Mein Warum ist so viel stärker als diese Ängste und meine Trauer.
Hätte ich dieses Warum nicht gefunden, wäre unser Leben wohl mutloser verlaufen und anstrengender gewesen. Vielleicht sogar unglücklich geworden.
Heute ist mein Sohn ein glücklicher und auch selbstbewusster junger Mann. Darauf bin ich sehr stolz – und ich verdanke diesem Warum, dass ich eine meiner Lebensaufgaben gefunden habe. Dadurch habe ich immer wieder Luft, um weiterzumachen.
Was trägt Dich durch diese Welt?
Mit meiner Geschichte möchte ich Dich inspirieren hinzuschauen, was Dein Warum ist. Was gibt Dir Motivation und Kraft? Was trägt Dich durch dieses Leben? Und schau doch auch mal, was Dich nicht ins Handeln bringt – auch dafür gibt es immer ein Warum.
Vielleicht hast Du auch schon Ziele festgelegt, für deren Umsetzung Du einfach nicht in die Puschen gekommen bist und andere, die Du mit Leichtigkeit erreicht hast. Ich lade Dich ein, genauer hinzuschauen, was Dein jeweiliges Warum dafür war oder ist.
Hätte ich mich vor 19 Jahren von der Angst leiten lassen, hätte ich Jonas möglicherweise nicht in einen integrativen Kindergarten gegeben. Vielleicht wäre seine – und meine – Welt dann viel kleiner und unglücklicher gewesen.
Die stärkste Emotion gewinnt immer
Nimm das Beispiel eines Rauchers: Es gibt ein Warum, zu rauchen und eines, mit dem Rauchen aufzuhören. Je nachdem, hinter welchem Warum die stärkere Emotion steckt, wird sich der Raucher fürs Aufhören oder fürs Rauchen entscheiden.
Ich habe selbst jahrelang geraucht mit dem Warum, mich entspannen zu wollen. Damals kannte ich die gesünderen Methoden, wie Meditation noch nicht.
Schau einmal bei Dir, welches Warum Dich antreibt oder welches Ziel Du (noch) nicht erreicht hast – und was das Warum dafür sein könnte.
Ich habe meinen Sohn Jonas jetzt 19 Jahre begleitet und unterstützt, es war streckenweise auch anstrengend, aber ich habe viel Leichtigkeit und Freude auf dem Weg mit ihm erlebt. Wenn ich ihn mir heute angucke, könnte ich platzen vor Stolz und Glück. Getragen hat mich immer mein Warum.
Genau das wünsche ich Dir auch.
Mehr über mich
Noch mehr Informationen über meine Arbeit als Erfolgs- und Mindsetcoach findest Du auf www.wemheuer.de/du-ich und auf meine Seite bei Facebook unter https://www.facebook.com/wemheuercoaching/.
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