048: Schau tiefer und l(i)ebe deine Werte
Schau tiefer
Aaaaaaaaaaaaargh … Mein Körper ist von den Haarspitzen bis zu den Zehen angespannt und ich fühle mich, wie ein Luftballon, der definitiv zu prall aufgeblasen ist. Eine falsche Berührung, ein falscher Ton, eine falsche Bewegung, ein falsches Wort und ich explodiere. Zumindest fühlt es sich so an. Ich weiß nicht wohin mit mir und das Schlimmste ist, dass ich gar nicht wirklich weiß, woher diese Anspannung kommt.
Kennst du dieses Gefühl?
In diesem Beitrag, der ein Teil der Blogparade „Schau tiefer – Welche Werte vertrete und lebe ich“ von der wundervollen Susanne Dahl von „Mein Ayuveda Lifestyle" ist, erkläre ich dir anhand meiner eigenen ganz aktuellne Situation, was passiert, wenn Werte auf den ersten Blick nicht erkennbar sind und wir selber bei uns ein-. zwei-, dreimal oder noch öfter hinsehen oder hin fühlen müssen, um sie zu erkennen und zu verstehen, was sie mit uns und in unserem Leben bewirken.
Ich kenne dieses Gefühl!
In mir tobt ein riesiges Gefühlschaos.
Ich sitze ganz allein m Zug und komme von einem großen Event mit über 160 Teilnehmern. Ein super geniales Event war das über zwei volle Tage. Unglaublich gut organisiert, inspirierende Menschen und Gespräche, spannende Themen und selber das Wetter hat perfekt mitgespielt, so dass die Pausen draußen genossen werden konnten und die Gespräche dadurch eine ganz besondere Atmosphäre hatten.
Und trotzdem möchte ich mich gerade in meinem Sitz verkriechen und verstecke mich unter meinen Kopfhörern, um wenigstens so die Außenwelt abzuschotten, um denken zu können.
Gefühle als Indikator für Wertekonflikte oder Werteverletzungen
Mittlerweile weiß ich für mich ganz genau, dass wenn in mir dieses Gefühl hochkommt, es ordentlich in mir ruckelt und dann muss ich muss einfach tiefer hinschauen, was denn gerade los ist. Meistens herrscht dann Chaos bei meinen eigenen Werten. Es geht selten im Kern um Probleme, Herausforderungen und Missstände im Außen. Das sind nur die Auslöser und die berühmten Tropfen, die das Fass zum Überlaufen bringen.
Für mich passt hier auch gut das Bild eines Leuchtturmes, das mir anzeigt, wo und das ich genau hinschauen soll, dass halt etwas nicht in einem optimalen Zustand ist. Ich will hier gar nicht unbedingt von Gefahr reden. So wie es für ein Schiff lebensnotwenig ist zum Leuchtturm zu schauen, um nicht auf Grund zu laufen.
Eher wie ein freundlicher Hinweis- oder Ratgeber. „Schau tiefer“ ruft er mir zu. Bzw. in diesem Fall sind es meine Gefühle, die mir ganz stark deutlich machen: „Schau tiefer“ was hier los ist.
Nicht, dass meine Werte durcheinander sind oder ich nicht weiß, was meine Werte sind. Da bin ich mir seit einigen Jahren sehr klar und bewusst drüber, denn spätestens im Rahmen meiner Coaching Ausbildung habe ich mich damit sehr intensiv auseinandergesetzt und mir sind meine TOP 10 Werte präsent und bewusst.
Und genau deswegen weiß ich, dass der Auslöser für dieses Gefühlschaos, welches sich bei mir in körperlicher Anspannung manifestiert, häufig entweder ein Wertekonflikt oder eine Werteverletzung ist.
Wertekonflikt oder Werteverletzung?
Was ist das nun wieder, fragst du dich vielleicht?
Bei einem Wertkonflikt stören sich zwei Werte, die einem besonders wichtig sind. Früher waren das bei mir zum Beispiel meine Werte Familie und beruflicher Erfolg. Ich war der absolut sicheren Überzeugung, dass sich diese Werte ausschließen. So glaubte ich, ich könne nur eine gute Mutter sein, wenn ich meine berufliche Karriere zurückstelle. Umgekehrt war für mich klar, dass Frauen, die beruflichen Erfolg erleben, notgedrungen schlechte Mütter sein mussten.
Heute weiß ich: Bullshit! Zumindest musst das nicht sein und es gibt unglaublich viele Frauen, die beides vereinen. Bestes Beispiel: ich selber. Zumindest ist es das, was ich erleben und meine Kinder und meine Kunden mir spiegeln.
Bei einer Werteverletzung liegt der Hase woanders begraben. Hier empfinde ich – ganz subjektiv – eine Verletzung oder vielleicht auch eine Nicht-Wertschätzung meiner eigenen Werte.
Auch hier habe ich ein persönliches Beispiel für dich. Freiheit. Ich selber reagiere höchstgradig emotional, wenn ich meine persönliche Freiheit in Gefahr sehen. Meistens reagiere ich, wenn in einem Bereich für den ich mich verantwortlich oder betroffen fühle, Entscheidungen über meinen Kopf hinweg getroffen werden. Ohne, dass ich involviert, informiert oder gefragt werden.
Das geht gar nicht für mich! Das Gefühl der Ohnmacht (ohne Macht!) ist für mich dann kaum ertragbar. Da gehen meine Emotionen schnell mal mit mir durch. Zumindest, wenn mir in so einer Situation nicht die Werteverletzung bewusst ist. Mein Wert der Freiheit ist dann für mich bedroht und in Gefahr. Ich glaube ihn verteidigen zu müssen, obwohl das möglicherweise völlig unangebracht ist, weil die anderen Beteiligten in diese Situation aus sehr guten Gründen und Absichten so agiert haben, wie sie agiert haben und zweifelsohne auch gar nicht von meinem Dilemma wissen.
Schau tiefer!
Es ist so wichtig und richtig hier tiefer zu schauen. Sich der eigenen Werte bewusst zu werden. Um Konflikte aufzulösen und mögliche Verletzungen gar nicht erst entstehen zu lassen, bzw. dann entspannter und mit einer anderen Sicht-und Gefühlslage darauf zu reagieren. Also #schautiefer !
Gefühlschaos - Ich liebe es
Ja, das ist super anstrengend. Und nein, das fühlt sich im ersten Moment nicht angenehm an. Als ich aus dem Zug steige und mein Mann mich am Bahnhof abholt, breche ich erst einmal in Tränen aus.
Und trotzdem liebe ich dieses Gefühlchaos. Ich weiß gerade noch nicht genau, was gerade den Konflikt in mir auslöst. Oder welcher meiner Werte so verletzt zu sein glaubt, dass ich mich wie ein Luftballon kurz vor dem Platzen fühle.
Aber ich weiß, dass mir meine Werte unendlich wichtig sind und sie sich auf diese Art und weiße Gehör bzw. Gefühl verschaffen, um wahrgenommen zu werden und vor allem um gelebt zu werden.
Werte sind das, was uns wichtig ist. Werte sind das, was uns ausmacht. Sie prägen uns und das, was wir leben, wie wir es leben, wie wir unser Leben erleben und wie wir es mit wem wie verbringen. (Wow, was wir ein Satz mit unglaublich vielen „Ws“. Wenn ich beim Glücksrad hier ein W kaufen würde, würde es ping ping ping ping ping ping machen ..).
Ich l(i)ebe meine Werte
Ich liebe und lebe meine Werte. Und in dem Moment, wo sie mir bewusst sind, bin ich auch bereit meinen Preis dafür zu zahlen, dass ich sie lebe. Ist mir der Preis zu hoch, stelle ich den Wert zurück. Dafür zahle ich dann einen anderen Preis.
Im Beispiel meiner Werte früher, war es temporär der Preis einer eigenen beruflichen Karriere, um lange zu Hause bei meinen Kindern zu sein. Das war damals ein angemessener Preis für mich.
Rückblickend und mein größtes Learning aus solchen Situationen ist heute, dass ich immer einen Preis zahle, wenn ich meine Werte lebe. Und es liegt ausschließlich an mir zu be-WERT-en, ob es diesen Preis WERT ist. (Was für ein herrliches Wortspiel).
Und was ist nun mit dem Luftballon?
Was mache ich nun, damit er nicht zerplatzt?
Ich habe im Laufe der Zeit für mich eine Strategie entwickelt, die immer besser funktioniert. Die sich sicherlich noch verändern wird und darf. Die aber sehr gut für mich funktioniert, so dass der Luftballon rein bildlich eben nicht explodiert. Es sei denn ich will es, denn hin und wieder ist es schon auch mal ganz sinnvoll, etwas komplett zu verändern um – sozusagen die Luft raus zulassen, um es zu überprüfen und dann neu anzufangen.
Alles, was es für mich dazu braucht, ist Papier und Stift und Zeit. Papier und Stift, um meine Gedanken aufzuschreiben, festzuhalten und die Zeit, um diese dann zu ordnen und eine neue weitere Sichtweise zu bekommen.
Meine Werteliste
Da ich meine Werte sehr präsent habe, brauche ich heute meine Werteliste nicht mehr dazu. Das ist eine Liste, die ich mir vor Jahren erstellt habe, auf der meine TOP 10 Werte stehen. Wenn du deine Werte nicht so klar und präsent hast, dann empfehle ich dir wirklich dir dafür intensiv Zeit zu nehmen. Du kannst dir dazu meine kostenlose Werte-Liste holen und dich inspirieren lassen.
Hier bekommst du von mir 148 Ideen für Werte. Es gibt ganz sicherlich weit mehr als diese, nur sind das die wohl am häufigsten gelebten Werte. Es gibt hier kein gut oder schlecht. Keine besseren oder schlechteren Werte. Horch in dich rein und überprüfe dich selber, ob und welche du lebst und welche dir ganz persönlich wichtig und nach welchen du – vielleicht auch bis jetzt unbewusst – dein Leben ausrichtest.
Wenn du dann für dich zehn Werte identifizieren kannst, die dir jetzt hier und heute am Wichtigsten erscheinen, dann nimm dir dann immer wieder die Zeit, um dich in emotionalen Situationen, wie ich sie gerade beschrieben habe, zu checken, ob vielleicht ein Wertekonflikt oder eine Werteverletzung bei dir vorliegen.
Ein Prozess, der sich wirklich lohnt. Das möchte ich dir ans Herz legen. Es kostet dich sicherlich kostbare Zeit, die aber in ihren Auswirkungen unbezahlbar ist.
Weniger Stress, weniger Unzufriedenheit, weniger Konflikte mit dir und mit anderen, mehr Lebensfreude, mehr Zufriedenheit und vor allem entspannte Beziehungen mit dir und mit anderen! Das garantiere ich dir!
Schriftlichkeit bewirkt Klarheit
Beim Aufschreiben und Festhalten meiner Gedanken wird es für mich mit einiger Übung fast zum Kinderspiel zu erkennen, welche Werte sich vielleicht gerade im Weg stehen oder wo einer meiner Werte aus meiner ganz subjektiven Sicht verletzt wurde.
Und diese Momente der Klarheit sind wirklich magisch. Viele Konflikte und Verletzungen lösen sich dann in Luft auf, wie von Zauberhand. Andere sind so klar und simpel in diesem Moment, dass ich sofort weiß, wie ich anders handeln kann, um meine Werte konfliktfrei und einfach leben kann.
Und für andere brauche ich dann sicherlich auch die Unterstützung von außen, um sie lösen zu können. Alles ist gut. Nichts ist besser oder schlechter. Die Hauptsache für mich ist dann nur, dass der Luftballon wieder genau in dem leichten Zustand ist, dass er fliegen kann ohne am Boden zu liegen, weil er nicht genug Luft hat oder auch nicht fliegen kann voller Leichtigkeit, weil er jede Sekunde zu zerplatzen droht.
Was es bei nun genau ist, dass mich gerade so angespannt sein lässt, kann ich zu dieser Sekunde nicht sagen. Dazu brauche noch etwas Zeit. Das Geniale ist aber jetzt schon, dass es diesen Beitrag generiert hat und ich allein durch das ins Handeln kommen und zu Schreiben enorm an Anspannung verloren hat. #fuckeinfachmachen hilft also für mich auch Situationen zu entspannen, in dem ich etwas völlig anderes mache, dass mit der unangenehmen Situation vermeintlich nichts zu tun hat. Bewegung ist halt oft die Lösung für vieles. Deswegen: Wenn du eine Situation nicht magst, dann beweg dich und verändere dich und deinen Standort. Schließlich bist du kein Baum.
Mehr über mich
Noch mehr Informationen über meine Arbeit als Erfolgs- und Mindsetcoach findest Du auf www.wemheuer.de/du-ich und auf meine Seite bei Facebook unter https://www.facebook.com/wemheuercoaching/.
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Deine Kerstin