Die Sache mit den Gefühlen
In dieser Podcastfolge spreche ich darüber, wie Gefühle überhaupt entstehen, was sie sind und ich verrate dir zwei meiner besten Tipps, wie du ganz einfach lernen kannst, optimal für dich mit ihnen umzugehen.
Was sind Gefühle
Gefühle sind eine Art Übersetzungsprogramm unseres Unterbewusstseins. Die Art und Weise, wie es unter anderem mit uns kommuniziert. Das läuft meistens völlig unbewusst ab und oft wissen wir um diesen Zusammenhang gar nicht oder bemerken ihn gerade nicht. Es drückt sich also in Körperlichkeiten aus. Denn zu einem Gefühl gehört immer ein ganz bestimmtes körperliches Anzeichen. Ein wie zugeschnürter Hals, Schmetterlinge im Bauch, ein Schauer, der einem den Rücken runterläuft. Das kennst du vielleicht.
Wir können Gefühle als Indikator benutzen, um festzustellen, dass wir von unserem Weg zu unseren Zielen abweichen und auch als eine Art Navigator, weil sie uns eben genau das anzeigen, was gerade mit uns los ist. Ob wir auf dem richtigen Weg zu unseren Zielen, Wünschen und Bedürfnissen sind oder davon abweichen, weil wir versuchen es anderen recht zu machen oder alte limitierende Glaubenssätze leben.
Gefühle gibt es wie Sand am Meer
Gefühle gibt es in den verschiedensten Varianten. Von glücklich bis traurig, von Wut bis Gelassenheit. Angenehm und unangenehm. Und auch in ihrer Ausprägung gibt es sicherlich alle Stufen.
Spannend ist, dass ziemlich jeder von uns in den unterschiedlichsten Situationen die unterschiedlichsten Gefühle hat. Woher kommt das? Wie entstehen denn Gefühle?
Wie entstehen Gefühle
- Eine Situation entsteht. Entweder selber bist du selber in diese Situation involviert, oder als Betrachter dabei oder auch einfach nur in deinem Kopf. Unser Gehirn kann nämlich nicht unterscheiden zwischen Dingen, die gerade real passieren oder passiert sind und welchen, die wir uns gerade vorstellen (wo wir Erfahrungen und oder Erinnerungen zu haben. Die wir vielleicht selber erlebt oder in einem Buch gelesen, in einem Film gesehen oder ähnlichem).
- Du bewertest diese Situation aufgrund deiner Erfahrungen und Werte (du be-wertest). Vielleicht auch aufgrund von Erfahrungen, die jemand anderes gemacht hat, der für wichtig ist. Oder du hast davon gehört oder gelesen. Je nachdem, was du als schon an Erfahrungen gemacht hast, entwickelst du Gedanken zu bzw. über diese Situation.
„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“ Epiktet
- Aufgrund dieser Gedanken entsteht eine physiologisch-chemische Reaktion im Gehirn. Die entsprechenden Botenstoffe werden ausgeschüttet, um ein bestimmtes Körpergefühl auszulösen und hervorzurufen. Zum Beispiel Dopamin als sogenanntes Glückhormon oder Cortisol oder Adrenalin als Stresshormone.
- Einmal drin in diesen Gefühlen kommen entsprechend dem Fokus, den du jetzt hast, noch mehr Gedanken genau passend dazu. Und schon bist du drin in einer Spirale. Je nachdem, wo du deinen Fokus hinlegst nach oben oder nach unten.
- Jedes Gefühl erzeugt im Anschluss ein bestimmtest Verhalten. Eine Emotion. Das ist Energie in Bewegung. Und dieses Verhalten, dass sich auch durch Körperlichkeiten ausdrückt, erzeugt wieder die entsprechenden Hormonausschüttungen und anderer Stoffe im Körper, um dieses Körpergefühl herzustellen. Und wunderbarer Kreislauf hat begonnen …
Die Macht des Unterbewussten
Das Ganze läuft hauptsächlich im Unterbewusstsein ab und das in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Zwischen der auslösenden Situation und deinen Gedanken dazu liegen oft nur Millisekunden. Du bist quasi wie auf Autopilot unterwegs ins nächste Gefühlserlebnis.
Wir können dieses aber auch ganz bewusst einsteuern. Und vielleicht hast du das auch schon einmal gemacht: Bei Liebeskummer einen Song angemacht, der dich an vergangene Zeiten erinnert und dich dann unendlich traurig macht, weil sie eben vorbei sind.
Oder du macht deine Lieblingspartymusik an, um in gute Stimmung zu kommen. Beides funktioniert, wie du sicherlich weißt. Und es ist keine Einbahnstraße. Dein Körper folgt deinen Gedanken und deine Gedanken folgen deinem Körper.
Versuch doch einmal mit hängendem Kopf, schlaffem Körper so richtig gut drauf zu sein. Oder wenn du zu deiner Lieblingspartymusik durch die Wohnung tanzt, miese Gedanken zu pflegen. Nicht unmöglich, aber sehr schwierig!
Oder mach die Bleistiftübung: Nimm einen Stift in den Mund und schau dich im Spiegel an. Du kannst es auch ohne Stift tun, musst dann aber aktiv lächeln. Die Muskeln, die dann angespannt werden, sorgen dafür, dass in deinem Hirn das Signal zur Ausschüttung eines bestimmten Stoffes ausgegeben wird, was wiederum dafür sorgt, dass deine Stimmung steigt.
Was auch immer du tust: Deine Gedanken steuern dein Gehirn und sorgen dafür, dass die Botenstoffe ausgeschüttet werden und du dann in das entsprechende Gefühl kommst.
Gefühle bleiben 3 Minuten
Wenn ein Gefühl durch eine Situation ausgelöst wird und dieser oben beschriebene Prozess losläuft, bleiben Gefühle erst einmal nur maximal drei Minuten. Danach entscheidest du selber, ob du in diesem Gefühl verweilen willst oder nicht!
Da kannst du jetzt gern empört drüber sein, aber es ist so. Du entscheidest dich für dieses Gefühl, weil du dadurch einen Mehrwert hast! Ja, auch bei unangenehmen Gefühlen. Oder besser noch: gerade bei unangenehmen Gefühlen. Wieso solltest du sonst darinnen bleiben, wenn du nichts davon hast?!
Bei Trauer zum Beispiel bekommst du vielleicht mehr Aufmerksamkeit von deinem Umfeld. Oder du erinnerst dich für einen kurzen Moment an das schöne Gefühl, dass du mit jemanden hattest als er noch bei dir war.
Wut bringt dich ins Handeln und vermittelt dir das Gefühl etwas zu tun. Neid kann ein Antreiber sein, etwas selber zu erreichen oder auch, um sich selber einzureden, dass man etwas gar nicht möchte und muss sich dann entsprechend auch gar nicht darum bemühen.
Du selber steuerst deine Gefühle. Du hast Gefühle. Du bist nicht das Gefühl! Wenn dir das bewusst ist, übernimmst du die Verantwortung über deine Gefühle, dein Handeln, deine Ergebnisse, dein Leben. Raus aus der Opferrolle. Rein ins Handeln.
So kannst du Gefühle üben
Gefühlstagebuch
Schreibe einfach mal 14 Tage deine Gefühle auf. Stell dir auf deinem Handy einen Wecker, der dich alle zwei Stunden daran erinnert, aufzuschreiben, was du gerade fühlst. Keine langen Sätze oder Ausführungen. Einfach nur das grundlegende Gefühl, welches gerade bei dir herrscht.
Damit übst du dich überhaupt achtsam mit dir selber zu sein und feststellen, was du gerade fühlst.
Und im nächsten Schritt könntest du dich fragen: „Wie war die Situation davor und welcher Gedanke gehörte dazu, die dieses Gefühl ausgelöst hat?
Eine Variante dazu könnte sein, dass du immer dann dein Gefühl und die jeweilige Situation aufschreibst, wenn du etwas Unangenehmes fühlst und auch für dich reflektierst und festhältst, was dich dazu veranlasst hast, bestimmte Gedanken zu denken und damit bestimmte Gefühle zu initiieren.
Wenn dir das über einen längeren Zeitraum niederschreibst, wirst du zusätzlich herausfinden können, was deine Grundstimmung ist.
Ist sie eher durch angenehme oder durch unangenehme Gefühle geprägt? Grundsätzlich ist es einfacher Ereignisse, die vielleicht belastend und anstrengend sind, zu meistern, wenn du eher in einer angenehmen Gefühlswelt unterwegs bist.
Umgekehrt ist es schwieriger Situationen zu bewältigen, wenn du selber zu diesem Zeitpunkt mit Gefühlen beschäftigt bist, die unangenehm sind und dich so schon viel Energie kosten.
Das blosse Wissen um deine Grundstimmung bringt dich natürlich nicht weiter. Aber du kannst dann ganz bewusst deinen Fokus darauf lenken, die Gedanken, die ich dorthin bringen ganz bewusst zu verändern und deinen Fokus woanders hin zu lenken. Du weißt ja:
„Where the focus goes, the energy flows.“ Tony Robbins
Um das zu üben, kommt hier meine zweite Empfehlung für dich:
Meditation
Lernen die eigenen Gedanken zu erkennen und zu steuern kannst du wundervoll durch Meditation. Auch hier kannst du deine Gefühle entdecken, sie kennenlernen, dir ihrer bewusst werde, um sie leichter zu erkennen und zu steuern. Du lernst dich zu fokussieren und achtsam mit dir, deinen Gedanken und deinen Gefühlen zu werden.
Wenn du mehr über Meditation erfahren willst, empfehle ich dir mal bei Dr. Joe Dispenza und Laura Malina Seiler vorbeizuschauen, um mehr darüber zu erfahren. Sie sind meine beiden besten Empfehlungen dafür.
Mein Fazit
Du bist nicht ein Gefühl, sondern du hast Gefühle. Und du bist auch der einzige, der für deine Gefühle verantwortlich ist und sie selber erzeugt. Nichts und niemand kann dir Gefühle „machen“. Ja, Dinge und Situationen entstehen. Darauf hast du oft keinen Einfluss. Aber welche Gedanken du dazu entwickelst und denkst, liegt bei dir. Auch wenn das zu ca. 95% unbewusst passiert, bist du es letztendlich, der es tut. Punkt.
(Natürlich gehe ich bei alle dem davon aus, dass du physisch und psychisch gesund bist. Bei allem anderen gelten selbstverständlich andere Faktoren und Regeln.)
Also: Mach was mit deinen Gefühlen. Du hast die Wahl. Sei sauer, sei wütend, sei glücklich, sei verliebt, sei albern oder was auch immer. Es ist deine Wahl. Nur wenn du die Wahl hast: Wieso nicht bewusst wählen? Welches Gefühl und wie lange du darin verweilen willst und was du damit erreichen willst. Es ist deine Wahl. Und du darfst wählen, was du willst! Auch die unangenehmen Gefühle! Mit dem Wissen, dass es deine Wahl ist und das du es jederzeit ändern kannst.
Mehr über mich
Noch mehr Informationen über meine Arbeit als Erfolgs- und Mindsetcoach findest Du auf www.wemheuer.de/du-ich und auf meine Seite bei Facebook unter https://www.facebook.com/wemheuercoaching/.
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Bis bald und herzliche Grüße
Deine Kerstin