Wie du Nein sagen lernst
Inspiriert zu dieser Folge hat mich der Instagram-Post der letzten Woche, als ich 10 Tipps geteilt habe, wie Du zu der Person werden kannst, die Du bist. Einer dieser zehn Tipps lautet: Nein zu sagen, wenn Du Nein meinst. Daraufhin habe ich sehr viele Reaktionen bekommen – vielen Dank an alle, die ihre Erfahrungen oder Fragen mit mir geteilt haben.
Selbstbewusst Nein sagen zu können ist elementar, wenn Du der Mensch sein möchtest, der Du bist. Genauso ist es wichtig, ein aufrichtiges Ja zu Menschen oder Situationen sagen zu können. In dieser Folge habe ich 5 Tipps für Dich, wie Du lernen kannst, Nein zu sagen, wenn Du Nein meinst.
Auf dem Weg zu einem selbstbewussten Ich ist die Fähigkeit, bewusst mit Nein und Ja zu antworten ein wichtiger Schritt, um Glück, Zufriedenheit und Gelassenheit in Dein Leben zu holen. Wichtig ist, Dein Tempo beim Nein sagen lernen zu wählen und Deine eigenen Erfahrungen zu machen.
Die Kunst, Nein sagen zu lernen
Nein sagen zu können, ist etwas, dass sich durch alle unsere Lebensbereiche zieht und mit dem auch ich immer wieder meine Herausforderungen habe. Dabei ist es so wichtig, Nein zu sagen …
- zu blindem Aktionismus
- wenn es darum geht, einfach irgendetwas zu machen, um beschäftigt zu sein (das Gegenteil von einem mutigen #fuckeinfachmachen)
- zu Anfragen, Aufträgen oder Bitten von Freunden, Kollegen oder Familie
- zu Bitten um Geld, wenn Du schon bei der Frage ein mulmiges Gefühl hast
- zu Produkten, die Dir angeboten werden, die Du eigentlich nicht möchtest (oft sehr charmant und ganz subtil freundlich)
- zu dem Drängen der Kinder für mehr Social Media Zeit, Fernsehen oder Taschengeld
- zu Familienfeiern oder Festen, wenn Du dort nicht hingehen möchtest
- zu Menschen, die mit einem „kannst Du mal eben …“ an Dich herantreten
Was mir oft hilft, ist diese Bitten oder Anfragen für mich positiv zu bewerten, anstatt direkt genervt zu reagieren. Ich gehe in eine gute Stimmung und denke mir, dieser Mensch kommt zu mir, weil ich in dieser Sache eine gute Expertise vorweisen kann oder er gerne Zeit mit mir verbringt. Denn es geht für mich vor allem darum, erst einmal Zeit zu gewinnen, um über das Anliegen, den Auftrag oder die Bitte nachzudenken:
- Worum geht es bei dieser Frage oder dem Anliegen?
- Habe ich überhaupt Zeit dafür?
- Ergibt das Sinn für mich und meine Ziele?
- Möchte ich dazu Ja oder Nein sagen?
Ich habe für mich übrigens erkannt, dass es viel schwieriger ist, Nein zu Arbeiten oder Anfragen zu sagen, die durchaus angenehm wären oder auf die ich sogar Lust habe. Schau doch mal, was es mit Dir macht, wenn Du bei einer der nächsten Bitten zu etwas, was Du gerne tust, nein sagst.
Selbstbewusst Nein sagen
Es gibt viele Lebensbereiche oder Situationen, da wäre es gut für Dich, für Deine Kraft und Deine Energie oder für Deine eigenen Ziele, wenn Du selbstbewusst Nein sagen könntest.
Schon als Kind lernen wir die Wörter Bitte und Danke zu benutzen. Was ich nicht gelernt habe, ist Nein, Danke oder Bitte nicht zu sagen. Auf freundliche aber bestimmte Art Nein zu sagen, gehörte nicht in meine Erfahrungswelt.
Menschen, die positive oder überhaupt Erfahrungen mit einem Nein gemacht haben, gehen ganz souverän mit diesem kleinen Wort um. Sie haben für sich erkannt, dass sie ihre Ziele einfacher erreichen, fokussierter arbeiten und gesünder mit ihrer Energie haushalten. Diese Menschen schließen Hilfsbereitschaft und Unterstützung überhaupt nicht aus, aber sie agieren bewusster und in einem gesunden Maß. Diese Menschen meinen wirklich Nein, wenn sie Nein sagen und anders herum wirklich Ja, wenn sie ja sagen.
Finde Dein Warum, das Dich nicht Nein sagen lässt
Geh mal auf Erkundungsreise und finde für Dich heraus, warum Du Ja sagst, obwohl Du Nein meinst. Spüre den Gedanken und Gefühlen nach, die in Dir auftauchen, wenn eine Bitte oder eine Arbeit an Dich herangetragen werden – die Gründe sind ganz unterschiedlich, das kann sein:
- Du sehnst Dich nach der Anerkennung der fragenden Person.
- Du hast Angst vor den Konsequenzen, wenn Du Nein sagst.
- Du befürchtest, nicht (mehr) gemocht oder geliebt zu werden.
- Die Angst, etwas zu verpassen (vor allem bei Treffen, Partys oder Events) und nicht zu einer Gruppe zu gehören.
- Die Angst, nicht gebraucht zu werden oder etwas nicht zu können in den Augen des anderen.
Gerade die Angst, nicht dazu zu gehören, ist tief in unserem Stammhirn verankert. Auch wenn die Zeiten längst vorbei sind, wo wir alleine nicht überleben konnten (ja, die Steinzeit und der Säbelzahntiger lassen immer noch grüßen).
Ich habe früher häufig nicht Nein gesagt, weil ich beweisen wollte, dass ich etwas kann oder Angst davor hatte, der andere könnte denken, ich kann es nicht. Heute muss ich mich nicht mehr überall beweisen und kann mich selbstbewusst abgrenzen mit einem freundlichen Nein.
Ein guter Anlass, das eigene Verhalten zu überprüfen, ist immer dann, wenn Du Dich im Nachhinein ärgerst, dass Du nicht Nein gesagt hast. Finde dann für Dich heraus, was Dein Warum war. Warum konntest Du nicht Nein sagen?
Nimm Dir Bedenkzeit
Gerade wenn Familie oder Freunde etwas von uns wollen, fällt es den meisten Menschen schwer, Nein zu sagen. Sobald Du merkst, Du weißt nicht so richtig, wie Du auf eine Frage oder Bitte reagieren sollst, nimm Dir Zeit, darüber nachzudenken.
Bedanke Dich für das Angebot, die Information oder die Einladung und bitte dann um eine Bedenkzeit. Sag auf jeden Fall, wann Du dem anderen Deine Entscheidung mitteilst.
Obwohl es so einfach klingt, fällt es den meisten Menschen schwer, sich diese Zeit zu nehmen. Ich fühle mich mittlerweile sehr wertgeschätzt, wenn ich eine Bitte um Bedenkzeit erhalte, denn ich weiß, der andere überprüft seine Zeit und seine Beweggründe für eine ehrliche Antwort.
Ein gutes Zeitmanagement hilft Dir, Dich zu entscheiden
Je besser Du Deinen Tag strukturiert hast und je besser Deine Planung für Deine Aufgaben ist, desto einfacher kannst Du überprüfen, ob Du überhaupt Zeit für ein Ja hast.
Es kann sein, dass Du gerne Ja zu einer Anfrage oder Einladung sagen möchtest, aber es passt einfach nicht in Deinen Tagesplan. Mit einem guten Zeitmanagement sparst Du Zeit bei der Entscheidungsfindung, denn Du siehst, was Du bereits geplant hast oder welche Aufgaben vorher erledigt sein wollen.
So findest Du auch ganz leicht heraus, ob Du zu einem späteren Termin, Zeit für die Anfrage oder Einladung hast und kannst dies mit der anderen Person abstimmen.
Zu dem Thema Zeitmanagement kommt hier ein kleiner Spoiler: Ich habe einen wunderbaren Interviewgast eingeladen – und er hat zugesagt – mit dem ich dieses spannende Thema besprechen werde. Trag Dich gerne für mein Podcast-Abo ein, dann verpasst Du keine wichtigen Informationen und Folgen.
Was kostet Dich ein „falsches“ Ja?
Finde für Dich heraus, wie hoch die Kosten für ein Ja sind, wenn Du eigentlich Nein meinst. Denn es gibt sie:
- Zeit, die Du lieber für Deine Ziele oder Träume einsetzen möchtest.
- Zeit für Aufgaben, zu denen Du aus vollem Herzen Ja gesagt und auch gemeint hast.
- Kraft und Energie, da Du gegen Dich und Deine Ziele, Wünsche oder Träume handelst.
- Stress, der Deine Ressourcen schwächt, weil Du zusätzlich Aufgaben annimmst – und zwar auf allen Ebenen: mental, körperlich und emotional.
Bitte denk an Deine Gesundheit bei jedem Ja oder Nein, das Du aussprichst und beachte die Konsequenzen für Dein Leben. Mit jedem Ja oder Nein, das Du nicht so meinst, schadest Du Dir und gehst über Deine eigenen Bedürfnisse und Ziele hinweg.
Erlaube Dir zu sagen, was Du meinst!
Das ist der wichtigste Punkt, wie ich finde: Erlaube Dir zu sagen, was Du fühlst. Was Du wirklich meinst. Du bist der einzige Mensch auf dieser Welt, der Dir diese Erlaubnis geben kann: Das zu sagen, was Du sagen möchtest. Ja oder Nein.
Du hast jedes Recht, diese Freiheit zu leben. Du musst es auch nicht begründen, denn es ist Dein Leben. Wenn Du eine Begründung ergänzen möchtest, tu es gerne, denn manchmal fühlen wir uns besser dabei. Auch Ausreden sind erlaubt, wenn es Dir damit besser geht.
Mein Tipp für Dich zum Thema Ausreden oder Notlügen: Überprüfe, wann und warum Du sie einsetzt. Denn ein selbstbewusstes, klares Ja oder Nein ohne eine Begründung oder anstelle einer Ausrede oder kleinen Notlüge, kann Dich viel weiter bringen auf dem Weg zu der Person, die Du wirklich sein möchtest.
Mein Fazit
Ja oder Nein sagen zu können hat einen Preis und es ist wichtig, dass Du beides in Deinem Tempo und in Deinem eigenen Stil lernst. Nur so findest Du heraus, was für Dich gut funktioniert und was nicht. Du lernst mit jedem Ja oder Nein, mehr zu Dir zu stehen.
Nein sagen zu können ohne Schuldgefühle – oder Ja aus vollem Herzen – lässt Dein Vertrauen in Dich, Deine Urteilskraft und in Deine Motivation wachsen. Jedes Nein oder Ja hat Auswirkungen auf Dein Beziehungen, auf Deine Zeit und auf das Erreichen Deiner Ziele und Träume.
"Die Fähigkeit, Nein zu sagen, ist der erste Schritt zur Freiheit.“
Nicolas Chamfort
Ich kann Dir nur sagen, dass es sich lohnt!
Mehr über mich
Noch mehr Informationen über meine Arbeit als Erfolgs- und Mindsetcoach findest Du auf www.wemheuer.de/du-ich und auf meine Seite bei Facebook unter https://www.facebook.com/wemheuercoaching/.
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Deine Kerstin